Der DuoDiscus in Antersberg


In der Woche von 24.04. bis 30.04.2004 hatten wird den neuen DuoDiscus vom Luftsport Verband Bayern bei uns am Platz. Ganze 20 Starts und 26 Stunden hatte er erst im Bordbuch. Anfangs hatten wir befürchtet wegen des mittelmäßigen Wetters die Durchschnittsflugzeit des Fliegers weiter zu drücken, nach Wetterbesserung war er dann am Ende aber doch mehrere Male länger in den Alpen unterwegs.

Man beachte die fleissige Familie Kastenmüller beim Reingen unserer Remo :-)


Mit dem Twin Astir in den Alpen:

Blick ins Inntal Flachlandbasishöhe Loferer Steinberge Blick nach Süden
Am steinernen Meer entlang nach Osten Der ewige Schnee auf dem Hochkönig
Hochgründeck
Roßbrand
Wieder zurück
Richtung Westen
Saalfelden
Alpenhauptkamm
Der Wilde Kaiser
im Schatten

Flug von Christoph Schwaiger im Twin Astir zum Hochkönig am 29.04.2004:
Nach dem Besuch des Fliegerarztes fuhr ich zum Flugplatz und wollte mir die Unterschrift zur Bestätigung der Starts für die Ausstellung des neuen Euroscheins holen. Im Hinterkopf noch das "Thermikbeginn im Bergland - entfällt" und irgendwas mit "Thermik nur in Franken" oder so, wollte ich eigentlich bald wieder verschwinden und noch in die Uni fahren und weiter an meiner Semesterarbeit basteln. Erich Stampflmeier und Thomas Bauer, beide höchstmotiviert und heute für den LVB DuoDiscus angemeldet, überredeten mich dann aber (glücklicherweise) mit einem "A kimm, jetzt bist scho da" dann doch dazu mein Glück im Twin zu versuchen. Der Bacher Wolfi war kurz aus dem Büro gekommen um uns zu schleppen. Ich war Nummer eins und der Abflug nach Süden mit Steigwerten von 4m/s im F-Schlepp brachte uns schnell in die Höhe. Als das Vario dann auf 5m/s stieg klinkte ich aus und erkreiste im 2m-Bart 1900m bis zur Basishöhe knapp unter FL100. Jetzt begannen sich die Nerven zu regen: wieder in die Alpen, entweder jetzt oder nie. Erich und Thomas im Duo hatte ich zuletzt gesehen, als sie über Brückmühl ausgeklinkt hatten und in einen ebenso guten Bart eingestiegen waren. Ihren späteren Schlepp machten sie mit der größeren Schlepphöhe und dem Ausklinkpunkt weiter südlich wieder wett und so waren Sie mir beim Abflug Richtung Berge voraus. Um die SRA 5 zu meiden und da Richtung Hochries deutlich bessere Wolken standen (bzw. im Wendelsteingebiet war zu dem Zeitpunkt leider überhaupt keine Wolke), flog ich erst mal am Alpenrand entlang nach Osten. Interessant war die unterschiedliche Wolkenuntergrenze: Die Cumuli im Flachland waren schon deutlich unter mir, als ich die Basis an der Kampenwand erreichte. Nun gings endlich weiter ins Gebirge hinein über das Dürrnbachhorn Richtung Hochkalter/Watzmann. Die geniale Kulisse des Steinernen Meeres voraus, der lockere Funkkontakt alle halbe Stunde mit dem Duo (der mir ein paar Kilometer voraus war) und die Information von Gerhard Wolf aus Antersberg, dass das Wetter am Platz immer noch "hervorragend" sei, ließen mich weiter Richtung Osten vordringen. Hier an der Rennstrecke war auch deutlich mehr Segelflugverkehr. An der Schönfeldspitze betrachtete ich ein mir entgegenkommendes Flugzeug näher: Kennzeichen D-3501, ein BY und Bayernrauten auf dem Leitwerk ... der Duo. Beim Griff zum Funkknopf kam mir dann schon ein "Hey Christoph" von Thomas entgegen. Erich und er waren schon am Hochkönig und flogen wieder zurück nach Westen. Weiter gings immer in Höhen um und über 3000m MSL zum Hochkönig. An seinem Gipfel in 2941m und der über 1000m hohen Südwand vorbei über das Franz-Eduard-Matras-Haus (man sieht es mit seiner gelben Bemalung ganz klein auf dem zweiten Hochkönigbild) schnell noch zu einer dicken Wolke dahinter. Da es schon 16 Uhr war und ich langsamer als die unter mir durchschiessenden erfahreneren Piloten vorankam, beschloss ich hier umzukehren. Beim Rückweg wollte ich über die Leoganger und Loferer Steinberge fliegen. Sinken von bis zu 5m/s ab der Schönfeldspitze ließen mich zwar zweifeln, ob dies der richtige Weg war, der Bart an den Leogangern mit Variometerausschlägen bis zum oberen Anschlag aber überzeugte mich dann wieder. Östlich von Reit im Winkel gings dann auf die Tagesmaximalhöhe von 3400m MSL und weiter über die Kampenwand zurück ins Flachland. Ein paar hundert Meter konnte ich unter deutlich zerisseneren Cumuli und schlechteren Steigwerten am Simsee noch herausholen. Der Duo war bereits durchgeflogen bis Unterhaching und ich folgte über Grafing noch bis Vaterstetten. Dann endgültiger Endanflug auf Antersberg und Landung nach 4 Stunden 37 Minuten und 266km.

Bild erstellt mit SeeYou