302km Dreieck Antersberg-Soiernspitze-Hochkönig-Antersberg


Achensee Karwendel Wilder Kaiser Scheffauer (Kaiser) St. Johann (Tirol)
Wilder Kaiser Loferer / Leoganger Steinernes Meer Matras-Haus Hochkönig

302km Dreieck von Christoph Schwaiger vom 20.05.2004 im Astir CS:
Der Traum eines jeden angehenden Streckenfliegers: die ersten 300km. Sie sind auch eine der Voraussetzungen für den Erhalt des Gold-C Leistungsabzeichens. Und wenn schon 300km fliegen, warum dann nicht gleich vorher anmelden und man bekommt gleich noch einen Diamanten dazu. Gesagt, getan, die Wettervorhersage von Austrocontrol für den Vatertag ist gut (ganz im Gegensatz zu den folgenden Tagen, weswegen sich unser Fliegerlager in Zell am See leider auch verschiebt). Windenstart und dann über dem Wald mit der ASK21 in zerissenem Aufwind, doch leider zuwenig und ich muß wieder landen. Thomas Heim in seiner ASW20 und Thomas Hesse in seiner Kestrel starten und haben auch ziemlich zu kämpfen. Dennoch gelingt ihnen der Abflug und auch beim zweiten Start falle ich direkt in einen guten Bart. Stufenweise über mehrere Aufwinde Höhe gewinnend, führt der Weg Richtung der Hügel östlich des Schliersees. Dort relativ tief angekommen finde ich nach mehreren Versuchen endlich 2,2m integriertes Steigen und es geht weiter nach Südwesten. Am Wallberg ist die Luft gefüllt mit Dutzenden von bunten Gleitschirmfliegern, ich fliege aber sowieso direkt zum Risserkogel. Dieser liegt auf dem Standardabflugweg unserer Geitauer Kollegen (siehe 'Streckenflug' bei unseren Links) und führt weiter über die Blauberge und das Demeljoch an den Grat nördlich des Scharfreiters. Dieser zieht leider nicht und so finde ich mich auf dem weiteren Weg in etwa der Höhe der Soiernspitze wieder (2259m). Der Grat hinauf zum Gipfel zieht aber gut und es geht wieder nach oben. Der Hesse Thomas ist schon voraus und fliegt weiter bis zur Zugspitze, ich dagegen will mich an meine Aufgabe halten und wende an der Soiernspitze. Wieder zurück ostwärts geht es unter einer Wolkenstrasse über den Guffert und das Sonnwendjoch Richtung Kufstein. Interessant ist die Bewölkung, südlich dieser Wolkenstrasse und leider auch auf meinem weiteren Weg nach Osten ist fast alles blau. Am Kaiser komme ich unter Hangkante an, sein westlicher Gipfel geht aber sehr gut und nach ein paar Achten kann ich, dank dem heute freigegebenem Segelfluggebiet Kitzbühler Alpen, auf 3000m NN kreisen. In der Nähe des Wallerberges finde ich wieder gutes Steigen, ebenso an den Loferer und Leoganger Steinbergen mit dem wohl besten Bart des Tages und der Tagesmaximalhöhe von fast 3600m NN. Am steinernen Meer steige ich unter zwei anderen Segelflugzeugen in einen Cumulus-gekrönten Bart ein und der Umrundung der zweiten Wende am Hochkönig steht nichts mehr im Weg. Auf dem Rückweg entschliesse ich mich für den direkten Weg über die Steinplatte, welche ich allerdings wegen starkem Sinken deutlich tiefer als gewollt erreiche. Hier gibt es zwar mehr, bzw. überhaupt Wolken, die zerissenen Bärte ziehen allerdings immer nur ein paar Kreise lang, dann ist wieder Schluss. Der Hochgern und die Kampenwand geben aber zum Glück jeweils noch mal ein paar Meter her und so beginne ich den Endanflug mit der Hoffnung auf nicht zu starkes Sinken im Alpenrandbereich. Diese bestätigt sich und so komme ich in 300m über Platz glücklich wieder zuhause an. Nach 5 Stunden und 34 Minuten berühre ich wieder Antersberger Boden, 302km im zuvor angemeldeten Dreieck liegen hinter mir und die Vorfreude auf irgendwann noch 3000m Startüberhöhung zur Vollendung des Gold-C vor mir (dieses mal waren es leider nur ca. 2700m).

Der Hesse Thomas hat leider noch keinen eigenen Logger für die Kestrel, er war bis zur Zugspitze. Die Aufzeichnungen der Flüge von Thomas Heim in seiner ASW20 und Florian Heß in unserer LS3 dagegen finden sich unten. Sie waren westwärts unter Cumuluswolken entlang geflogen.

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