Mitte April 2005

Da die Wettervorhersage für Nötsch nie über einen längeren Zeitraum gut ist wird leider nichts aus dem Fliegerurlaub. Da aber mehrere unserer Streckenflieger frei haben nutzen sie diese einzelnen guten Tage zum Fliegen in den Alpen von Antersberg aus:

Mieminger Kette Parseierspitze Stanzertal / Arlbergp. Lechtaler Alpen Zillertal / Kreuzjoch
Rettenstein / Kaiser Paß Thurn / Pinzgau Leoganger: Birnhorn LeogangerSteinberge Leoganger / Loferer

Christoph Schwaiger, LS3, 15.04.2005, freie 484km, Arlbergpass & Saalfelden (OLC):
Nachdem die Thermik am Donnerstag ziemlich schwach war soll wenigstens der Freitag gut werden. "Gelbe" Steigwerte (um die 2 m/s) und starken Südwind sagt Austrocontrol voraus. Letzterer ist gleich in den ersten Bärten (=Aufwinden) nach dem Ausklinken nördlich des Wendelsteins deutlich zu spüren. Deswegen und da mir die Optik nördlich des Karwendels nicht gefällt fliege ich direkt zum Inntal. Nachdem ich mich am Rofan und im Achenseebereich wieder höher gearbeitet habe geht es an der Nordkette entlang an Innsbruck vorbei ohne einen einzigen Kreis. Der weitere Weg über Mieminger Kette, Tschirgant & Venetberg führt mich bis zum Arlbergpass. In diesem Bereich ist das Steigen so gut, dass Bärte bei denen das Variometer nicht an den Anschlag bei 5 m/s ausschlägt einfach ausgelassen werden. Es folgt der gleiche Weg zurück bis zum Achensee. Nachdem eine Dash 8 durchgeflogen ist gibt mir der Innsbrucker Controller eine Freigabe und ich quere das Inntal zum Zillertal um zum Pinzgau zu gelangen. Leider passiert genau das was ich mir für die erste Zillertalerfahrung nicht gewünscht hatte: Das Kellerjoch und der Rest der Zillertalwestseite lassen mich im Stich und so finde ich mich am tiefsten Punkt auf 2030 m NN am Hang unterhalb des Kreuzjochs wieder. Aber ich kann mehrere Bärte zentrieren und arbeite mich wieder über die 3000 m Marke. Die Cumulus neigen zwar langsam zum Ausbreiten und sehen schwächer aus, aber zwei Bärte im Bereich des Paß Thurn überzeugen mich mit integriertem Steigen um die 2,5 m/s vom Gegenteil. Kurzerhand beschließe ich noch weiter Richtung Zell am See zu fliegen. Die nächsten Wolken aber enttäuschen mich alle und so türme ich nach der Wende südöstlich von Saalfelden zu den Leoganger Steinbergen. Ich komme unter Hangkante an, aber wie erwartet sorgt hier die schon tief stehende Sonne in Kombination mit der steilen Felswand für eine nahezu senkrechte Einstrahlung und somit guten Aufwind. Am Wilden Kaiser und am Wendelstein werden schließlich noch die letzten Höhenmeter erkurbelt und so kann ich meinen Anflug über Antersberg hinaus noch nach Norden bis zum Ebersberger Forst verlängern. Nach 6 Stunden und 39 Minuten voller neuer Erfahrungen lande ich geschafft, aber glücklich.

Thomas Heim in der ASW20 (OLC) und Thomas Bauer & Wolfgang Bacher zusammen im Twin (OLC) sind jeweils 303 Kilometer geflogen.

Bild erstellt mit SeeYou


Sonntag, 17.04.2005:

Cumulus Störche / München Starnberger See Thomas B. in ASW Alpenrand
Cumulus oder schon ein Cumulonimbus? München Siemsee / Chiemsee Abstieg

Entgegen der Vorhersage haben wir Nordwestwind mit rückseitenartiger Cumulus-Bewölkung und super Sichtweiten. Die Basis ist zwar anfangs nicht allzu hoch, dafür stehen die Aufwinde umso näher beieinander und ziehen gut. Am Alpenrand schauert es am Nachmittag immer wieder, im Flachland dagegen kann man noch lange fliegen. Erst am Abend regnet es auch in Antersberg ...